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Interviews, Beiträge aus der POWERLAB Community
Laufsport, Gesundheit und Genuss

Regelässig machen wir Interviews mit interessanten Köpfen aus unserer Community. Hast Du eine interessante Geschichte rund um das Thema Laufen, Ausdauersport, Cycling, Triathlon zu erzählen, ruf uns an auf 044 955 90 20 oder schreib uns auf info@powerlab.ch.


Interview mit Swiss Claudi, zu Kinderwunsch, der Fluggesellschaft SWISS und natürlich Triathlon

Swiss Claudi ist eine Persönlichkeit aus der Schweizer Triathlon-Szene und wir sind einer von 23700 Followern Instagramm. Uns gefällt die Art und Weise wie Swiss Claudi Ausdauersport- und Triathlon lebt und liebt. Wir freuen uns sehr, dass sie ab sofort und für testet, berichtet und uns Feedback zu unseren Produkten gibt. Gerne stellen wir Sie Euch ein bisschen persönlicher vor.

PL: Wieso nennst Du Dich Swiss Claudi ?

Swiss Claudi: Weil ich mit SWISS das erste Mal in die Schweiz geflogen bin. Das ist der ganz einfache Hintergrund, ich sass im Swiss Flieger und bin hier gelandet und hab entschieden, hier bleibe ich und bin quasi nur noch zurück, um meine Sachen zu holen. Und dann irgendwie, als es darum ging einen Namen zu finden, kam mir irgendwie die SWISS Airline in den Sinn. So ist der Name entstanden. 

PL: Wer bist Du? 

Swiss Claudi: Eine durchorganisierte Chaotin, ich bin eigentlich extrem getaktet und gleichzeitig extrem chaotisch. Bei mir läuft alles nach Zeitplan. Früher im Job so total das Outlook-Mädchen und jetzt bin ich auch sonst so. Heute ist zum Beispiel der Plan, dass ich nach unserem Gespräch um 19.30 zu Hause bin, dann kann ich mit den Hunden raus, dann bin ich um 20.00 auf der Rolle, so 21.10 unter Dusche… So ist mein Tag in meinem Kopf eigentlich durchgetaktet, aber trotzdem bin ich gleichzeitig sehr chaotisch. Wenn Du mich also jetzt fragst, was ich morgen mache, weiss ich eigentlich nur was ich trainiere und wann ich arbeite. Aber wenn ich frei habe, möchte ich eigentlich alles auf einmal. 

PL: Du hast ja noch eine zusätzliche Disziplin? Du hast zwei Hunde, das ist ja fast wie Kinder?  

Swiss Claudi: Ich weiss nicht ob schlimmer oder besser, ich glaube es ist so die Vorstufe. Seitdem habe ich auf jeden Fall zehn Mal mehr Respekt vor jeder Mutter. Ich hab früher sowas nicht verstanden, wenn Leute so an ihren Tieren gehangen haben, so à la mein Hund ist gestorben, ich kann nicht arbeiten, Da dachte ich mir sorry geht’s noch komm her es ist ein Hund und jetzt denke ich oh Gott wenn den Tieren was passieren würde. Ich glaube ich habe erst durch die Tiere gelernt was Liebe ist. Klingt vielleicht ein bisschen komisch, weil in meinem Alter sollte man das ja wissen und ich war auch verheiratet und sollte es erst recht wissen. Es ist eine ganz andere Liga und sie tun mir so gut, weil sie mich zwingen, zwischendurch nicht nach Pace nicht nach Puls nicht nach Watt nicht nach Distanz zu funktionieren. Sondern einfach nur hier und jetzt gehst Du spazieren. Und ich gestalte mir schon meine Spaziergänge auch bewusst und sage mir so und jetzt nutzt Du das, um mit meinen Girls zu telefonieren und mit meinen Kollegen oder so oder auch einfach um einen Podcast zu hören, Musik zu hören zu Denken und ich glaube die Zeit würde ich mir nicht nehmen, wenn ich die Hunde nicht hätte. Dann würde ich nicht sagen ich gehe jetzteine Stunde spazieren und mache jetzt nichts. Meine Hunde haben einfach immer Priorität. 

Swiss Claudi mit Nike, und XY

PL: Du hattest kürzlich auch Hundebabies daheim? Erzähl doch mal davon?  

Swiss Claudi: Oh Gott, ich sage Dir, dass mein Kinderwunsch der läuft dahinten irgendwo… der ist zur Tür raus nach diesen zwei Monaten. Es war wirklich… also, wenn Du die Videos siehst und.. denkst Du vielleicht jöh wie herzig doch in Realität war es die Hölle. Die haben alles vollgepisst, ich bin nachts dreimal aufgestanden, weil die gebellt haben Schlaf adé keine Nacht durchgepennt und dann stehst Du morgens auf, die mit ihren kleinen Täppschen und die Pisse spritzt wieder irgendwo hin und Du fängst wieder an zu wischen und denkst ich will doch einfach nur schlafen und gehst ne Stunde laufen und kommst zurück und dann stehen da acht Welpen, die einen Rabatz machen…. Ein Wunder , dass ich nicht aus der Hütte geflogen bin und nicht irgendwelche Nachbarn da ein Fass aufgemacht haben weil die so laut waren und dann machst Du Yoga und die springen alle um Dich herum und dann denkst Du mein Gott ich behalt euch alle ihr seid so toll. Es war zwar schwierig aber ich habe für alle 8 einen tollen Platz gefunden. 

PL: Zum Sport: Du liebst ja Triathlon, welche der 5 Disziplinen: Schwimmen, Rad, Laufen, Essen, Schlafen. Was machst Du am liebsten? 

Swiss Claudi: Am liebsten fahre ich Rad aber schlussendlich mache ich Triathlon weil ich es so schön finde, dass Du immer die Phasen hast wo eine Disziplin sich super toll oder super schlecht anfühlt. Z. B. heute könnte ich jeden Tag ins Wasser es läuft so gut ich könnte Schwimmen, 3 mal durch den Bodensee, dann läuft es super auf dem Rad und dann hast Du keinen Bock aufs Laufen. Im Sommer das stundenlange Radfahren, wunderschön. Im Winter nervt mich das Schwimmen mit dem Umgeziehe. Schlafen und Essen ist auf meiner Priorität erst jetzt wieder nach oben gerutscht was mir extrem viel bringt mit den Trainingsfortschritten. Ich trainiere weniger als vor drei oder vier Jahren, schlafe aber mehr und esse besser. 

Auf dem Bike in USA unterwegs

PL: Wie bist Du überhaupt in Influencer-Rolle gerutscht? 

Swiss Claudi: Erst als ich in die Schweiz gekommen bin, hatte Social Media für mich eine Bedeutung, damit ich den Kontakt zu meinen Freuden in Deutschland halten kann. Es wurde einfach immer mehr. Follower aufzubauen ist für mich kein Lebensunterhalt oder Job. Ich glaube, das ist bei mir auch der Punkt, ich beschäftige mich eigentlich nicht damit. Ich mach zwar jeden Tag mein Zeug und wenn ich kein Bock oder kein Empfang habe, geht die Welt nicht unter. 

PL: Auf wem Rad, welches ist Deine Lieblingsstrecke? 

SC: Ich würde meine Lieblingsstrecke niemals teilen. Meine Lieblingsstrecke gibt es vielleicht gar nicht. Ich finde es halt so schön, ich verfahre mich ja eigentlich immer. Ich finds schön, um den Zürichsee zu ballern, einfach Schnauze runter und los. Es ist aber einfach auch schön mal abzubiegen und zu schauen, wo das hinführt. Es ist so schön, weil du so schnell die Gegend ändern kannst, die Aussicht, den Anstieg. Es gibt noch viele Strecken auf meiner Liste, die ich gerne mal fahren würde. Zum Beispiel den Gotthard. 

PL: Wie bist Du zum Sport gekommen? Bist Du damit aufgewachsen? 

SC: Nein gar nicht, ich war immer dünn, richtig dünn. Dann hat man irgendwann mit 17 festgestellt, dass ich es mit der Schilddrüse hab und deswegen so dünn war und dann hat man mir irgendwann diese Schilddrüse rausoperiert. Dann dachte ich, jetzt werde ich fett. Von wegen Gene, Aber ich wurde nicht fett und ich wollte eigentlich immer Sport machen hab immer man so erbärmliche Versuche des Joggens unternommen und dann in der Schweiz hatte ich auf einmal Zeit. Mein Job hat mich nicht mehr so ausgelaugt. Und hier haben irgendwie alle Sport gemacht. Du bist irgendwo lang, da ist einer am Fahrradfahren, Joggen und ich hatte zum ersten Mal die Zeit und auch das Geld. Dann hab ich mir von meinem zweiten Lohn in der Schweiz ein Mountainbike gekauft, nachdem ich am Uetliberg ein Mountainbike-Kurs gemacht habe. Ich dachte das ist genau mein Ding so mit Dreck und so. Dann habe ich eine Wette verloren und hab so-Opstacle-Races gemacht. Das ist dann zwar auch schief gegangen, ich hab das zwar wirklich gerne gemach. Ich habe mir aber bei einem Sturz den Rücken gebrochen.

inzwischen darfs auch lauferisch mal mehr sein….

Dann habe ich jemanden kennengelernt der Triathlon gemacht hat und der sich für Rappi angemeldet hat und meinte ich sollte mitmachen, Damals bin ich immer hier um den Greifensee gefahren, so mit meinem Mountainbike mit Sport-BH und Hotpants und war stolz wie Oskar auf meine 18 KM. Ich fühlte mich wie der König. Also ging ich mal mit Schwimmen an und hab das Rennrad von meinem Kollegen erhalten. Dann habe ich mich mal als Volunteer bei Swiss Volunteers angemeldet. So bin ich dann bei einem Ironman als Helfer gestanden. Das fand ich dann schon eine Hausnummer, was die da machen. Dann hat sich mein Kollege Uster als seinen ersten Triathlon gemacht und gefinished dann dachte ich, wenn der Pfosten das schafft, dann schaffst Du das allemal und dann kam der Stein ins Rollen. Und dann wurde es immer mehr mit dem Sport und dann hatte ich im April eben diesen Unfall und als nach meinem Unfalls wieder klar war, dass alles wieder gut wird, dachte ich jetzt machst Du das, was Du machen wolltest und bin dann in Uster das erste Mal 2016 an den Start. Und bin über die Finish-Line und dann war klar, das ist der Sport, den ich machen möchte.  

PL: Hast Du einen sportlichen unfullfilled Dream? 

Swiss Claudi: Ja, hab ich wirklich. Ich finde man muss die Dinge in der richtigen Reihenfolge machen. So sind wir wieder beim Thema Struktur. So musst Du z. B. kein Triathlon-Rad kaufen, um den ersten Triathlon zu machen und so musst Du auch keine HOKA-Schuhe für 300 Franken kaufen, wenn Du am Wochenende ab und zu mal joggen gehst und so finde ich halt mach erst mal einen Dorftriathlon bevor zu eine Mitteldistanz machst und mach erst mal eine Mitteldistanz bevor Du Langdistanz …bla, bla… Um die Frage zu beantworten, das Sternchen wäre dann schon mal so ein Extreme-Ding so der Swissman, Patagonman sowas wäre halt schon was, wo ich sag, das musst Du gemacht haben, bevor Du diesen verdammten Sport irgendwann abhaken kannst. 

Swiss Claudi findet man sollte die Dinge in der richtigen Reihenfolge tun 😉

PL: Wer wäre denn Dein Lieblingslong-Runpartner? 

Swiss Claudi: Die Frage ja, ich hab mir überlegt, eigentlich würde ich den LongRun machen und den Partner zwischendurch wechseln weil nach einer Stunde fangen sie mich vielleicht langweilen also habe ich mir gedacht ich laufe die erste Stunde mit Lionel Sanders, weil er ne geile Sau ist einfach dass ich dem mal auf den Arsch gucken kann und der darf auch oben Ohne rennen. Die Runde 1 wäre also sowas fürs Auge. Die 2. Runde wäre dann Daniela Ryf, einfach weil ich den Hut vor ihrer Leistung ziehe und ich würde schon mal gerne ein paar Fragen stellen und Runde 3 wäre mit Frau Rickli, die olle Gesundheitsdirektorin, sie würde ich einfach mal gerne fragen, ob sie eigentlich auch mal einfach mal Patientin war, bevor sie beschlossen hat, hier 100 Spitäler dicht zu machen und Personal zu kürzen. Und warum sie das tut, sie wird ja auch einen haben, der ihr von Oben auf den Sack gibt. An die hätte ich ein paar Fragen, damit ich es vielleicht besser verstehe… ihre Entscheidungen kann ich nicht immer verstehen. Und vielleicht ist sie auch nicht so schnell, dann hätten wir lange Zeit zum Reden, ganz so unsportlich sieht sie ja nicht aus und vielleicht ist sie sogar mega nett und könnte alles gut erklären. 

PL: Auf was achtest Du persönlich beim Training? 

Swiss Claudi: Ich habe gelernt mehr auf mich zu hören. Früher war mir sehr wichtig, viele Stunden, viele Kilometer und viel schnell Laufen und ich glaube das hat einige Jahre gedauert, bis ich begriffen habe, dass schnell Laufen nicht das ist, was Dich schnell macht. Und es macht Dich nicht zu einer tollen Triathletin 20 Stunden die Woche zu trainieren. Manchmal ist es besser nur 15, dafür besser und manchmal ist es besser eine Stunde weniger zu trainieren und dafür zu schlafen. Und die Hunde oder das Yoga sind so die Dinge wo ich merke, diese Zeit ist viel wichtiger als alle anderen drei Disziplinen. Das ist das was mich stark macht, das was mir die Kraft gibt, wenn ich im Race oder im Training sage «Ich kann nicht mehr» sind es diese anderen Dinge, die mich dazu bringen mental zu sagen, :»Doch Du kannst!» und ich glaub diese innere Mitte – klingt vielleicht sehr esoterisch – dieses bei sich sein, was man durchs Yoga findet, hilft mir sehr. 

Yoga geht auch schon um 5 Uhr morgens

PL: Du hast Jahre gebraucht, diese Schlüsse für Dich zu ziehen. Was würdest Du jemandem raten, der mit Triathlon beginnt? 

Swiss Claudi: Ich glaube es gibt nicht den Tipp, der für alle zählt. Ich glaube deswegen ist es wichtig möglichst auf sich selber zu hören und möglichst wenig Tipps von aussen zu holen. Es wird den geben der Dir sagt: Du musst Berginterwalle ballern, dann musst Du halt eine Stunde weniger schlafen und wichtig ist der Protein-Shake danach… dann gibt es mich die jetzt sagt, es ist wichtig morgens um 5 Yoga zu machen. Ist für mich das Wichtigste…

„… also, wenn wir ehrlich sind, könnten wir doch alle ein grosses Buch aufschlagen..!“

Doch ich glaube jeder Triathlet tickt anders, so wie wir als Menschen individuell sind, sind wir auch als Triathleten individuell. Wir haben aber alle einen an der Waffel. Den Sport machst Du halt nicht, wenn Du normal bist. So die Frage, vor was läufst Du eigentlich genau weg. Und wenn wir ehrlich sind, könnten wir alle ein grosses Buch aufschlagen: »Also ich erzähle Dir jetzt was eigentlich mein Problem ist…» aber das würde jetzt hier den Rahmen sprengen. Ich glaube jeder muss seinen Weg finden, ohne die Meinung von anderen. Man kann sich Tipps holen und Ratschläge, Inputs und auch beim Material eben. Du kannst mir sagen «Du mit dem Schuh laufe ich super», doch für mich ist das vielleicht der völlig falsche Schuh und nur weil den alle laufen, sich den anzuziehen. Und nur weil alle Ryzon tragen, muss ich Ryzon nicht toll finden. Sondern es muss wirklich zu mir passen. 

PL: Wie siehst Du das Spannungsfeld zwischen dem Wachstumsstreben von Ironman und dem Streben des Mythos? 

Swiss Claudi: Ich glaube meine Meinung zu Ironman hat sich sehr geändert nach dem Blog mit Mr. Ironman. Da konnte ich halt alle Fragen stellen. Das hat mir bestätigt, was ich eigentlich immer gedacht habe. Nämlich, wenn wir es alle so Schweisse finden würden, warum rennen wir denn da hin? Ironman ist gewachsen, weil wir es dazu gemacht haben. Wir machen es zu dem Brand, weil wir 800 Steine zahlen für eine Langdistanz weil wir 300 auf den Tisch legen für einen 70.3 oder noch mehr. Weil wir mit dem T-Shirt rumlaufen, mit dem Cap, mit dem Schlüsselanhänger und dem ganzen Mist weil wir stolz sind Triathleten zu sein. Weil wir das gerne zeigen was wir tun, die Garmin am Handgelenk und bla, bla irgendwo stellen wir uns alle im Leben selber dar und Triathleten tun das auch. Die Entscheidung, die sie jetzt treffen…. Andy träumt von Hawaii für den war das schon auch ne Nachricht, die ihn bewegt hat und ich glaube es wäre mir noch mehr egal, wenn es ihn nicht betreffen würde.

Aber ich verstehe den kommerziellen Gedanken dahinter, vielleicht bin da zu unternehmerisch angehaucht. Wenn ich doppelt so viel Kohle machen kann, die Idioten kommen trotzdem auch wenn sie jetzt alle schimpfen. Wer wird schon sagen WM Nizza, nein ich komme nicht… Respekt für denen, dies machen. Und das Kommerzielle was jetzt alle vorwerfen, früher habe ich für 80 Franken auch einen Laufschuh bekommen und jetzt muss ich unter 120 gar nicht losgehen. Ja und wenn ich einen Laufschuh möchte dann kaufe ich ihn. Und wenn der Ironman vor 3 Jahren noch 62 gekostet hat und jetzt 300 dann ist das so weil alles teurer ist. Und wenn ichs doof finde, geh ich zur Challenge oder an den nächsten Dorftriathlon oder ich sag ich scheiss auf die Medaille ich spring da vorne jetzt in den See und danach fahr ich hier rum und dann renn ich noch ein Stück und klopf mir auf die Schulter und sag ich hab einen Triathlon gemacht, den kann ich auch mit Dir um die Wette machen oder es auf STRAVA posten… 

PL: Liebe Claudi, vielen Dank für Deine Zeit. Wir freuen uns sehr auf weitere Geschickten mit Dir. Claudis Rezept. Aninas Birchermuesli: 


Interview mit Roger Kaufmann, Streckenvermesser, Marathonläufer, Initiator des Neujahrsmarathon

Roger ist ein langjähriges Mitglied der POWERLAB Community. Selber passionierter Marathonläufer, zeitweise Triathlet und hat einen eigenen Laufevent ins Leben gerufen. Wie das alles mit Streckenvermessung und Fussball zusammenhängt, erzählt er uns im Interview.

PL: Hallo Roger, toll dass Du Zeit für ein Interview hast. Wir kennen uns ja, doch wer bist Du?
Roger:
Ich bin ein sportbegeisterter Mathematiker, der im Alter von 11 Jahren den Laufsport und später den Ausdauersport ganz allgemein für sich entdeckt hat. Dem Laufsport bin ich mittlerweile seit 37 Jahren treu. Rund um meine Steckenpferde Sport und Mathematik sind im Verlaufe dieser Jahre zahlreiche Projekte entstanden: der Neujahrsmarathon Zürich, Lauf- und Schwimmzeitberechnungen, Teamchef der mehrfach siegreichen Brownschen Spaziergänger bei der SOLA Stafette, Lauf-Trainingsleiter im ASVZ (Akademischer Sportverband Zürich), Qualifikation & Teilnahme an der Ironman 70.3-WM in Clearwater/Florida, Fussball-Wahrscheinlichkeitsberechnungen für In- und ausländische Medien, bis hin zur Entwicklung eines Risikomanagement-Tools für Trainer im Profifussball. Und das schönste und wichtigste «Projekt» ist natürlich meine Familie mit meinen drei Frauen (Ehefrau + 2 Töchter).

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PL: Was ist das verbindende Element zwischen den vielen Projekten und Themen die Du jonglierst?
Roger:
Ich bin jemand, der gerne eigene Ideen entwickelt und umsetzt – idealerweise gemeinsam mit anderen Leuten, die sich für diese Ideen begeistern lassen. Ein typisches Beispiel hierfür ist der Neujahrsmarathon Zürich, den ich initiiert hatte, um die Schweizer Laufszene um einen einzigartigen Anlass zu erweitern. Einzigartig ist der Neujahrsmarathon deshalb, weil er exakt zum Jahreswechsel startet und die Siegerinnen und Sieger so automatisch eine von World Athletics anerkannte Jahresweltbestzeit laufen. Hinzu kommt das eindrückliche Erlebnis, unter dem Feuerwerkshimmel gemeinsam mit Gleichgesinnten ins neue Jahr zu laufen.

Dass die Startzeit beim Neujahrsmarathon so festgesetzt ist, damit dieser Event weltweit der erste Marathon des Jahres ist, ist kein Zufall: Als Mathematiker, der sich im Beruf mit Extremereignissen (grosse Schadenereignisse für Versicherungen) beschäftigt, ist es naheliegend, dass ein von mir initiierter Lauf einzigartig resp. in einem gewissen Sinne optimiert sein sollte.

Das verbindende Element meiner Projekte ist die Kombination von Mathematik und Sport. Und der Spass soll natürlich auch nicht zu kurz kommen.

PL: Du bist neben Deinem Beruf auch Streckenvermesser, erzähl uns wie es dazu kam?
Roger:
Damit die beim Neujahrsmarathon gelaufenen Zeiten internationale Gültigkeit haben, muss die Strecke offiziell vermessen sein. Als wir den Neujahrsmarathon zum ersten Mal durchführten, gab es in der Schweiz noch keinen internationalen Streckenvermesser. Eine Möglichkeit wäre gewesen, einen ausländischen Vermesser einfliegen zu lassen. Gleichzeitig stiess ich jedoch auf das internationale Reglement für Streckenvermessungen und las dieses aus Neugier durch. Als Mathematiker, der seinen Militärdienst als Vermesser in der Artillerie geleistet hatte, sah ich keine grosse Schwierigkeit darin, eine solche Streckenvermessung gleich selbst durchzuführen; für mich klangen alle Vorgaben intuitiv logisch. So absolvierte ich die notwendigen Streckenvermesser-Prüfungen und komme seither zum Zuge, wenn in der Schweiz eine Laufstrecke international zu vermessen ist. Auch bei den Europameisterschaften 2014 in Zürich und 2022 in München, sowie beim Halbmarathon-Weltrekord 2021 in Lissabon war ich als Streckenvermesser im Einsatz. Die Krönung wäre, einmal einen Olympia-Marathon vermessen zu dürfen. Das ist in der Vermesserszene vergleichbar, wie wenn man als Schiedsrichter den Fussball-WM-Final leiten darf.

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PL: Was viele vielleicht nicht wissen, Du bist u. a. auch gern zitierte Quelle der Schweizer Medien im Kontext Fussball und WM, wie kam es dazu?
Roger:
Als 16-Jähriger gewann ich bei einem Wettbewerb einen Computer; zu jener Zeit war es noch nicht üblich, einen Computer zu besitzen und das Internet war auch noch nicht in aller Munde. Auf dem gewonnenen Atari-Computer war jedoch eine Programmiersprache installiert, die ich mir im Selbststudium beibrachte. Ich begann, Spiele zu entwickeln und im Kollegenkreis zu verteilen. Parallel stellte ich auch schon erste Wahrscheinlichkeitsberechnungen im Fussball an; zunächst für einzelne Spiele, später für ganze Meisterschaften. Aufgrund meiner damaligen Website, auf der ich diese Berechnungen präsentierte, wurden verschiedene Medien auf mich und meine Berechnungen aufmerksam. Insbesondere bei Welt- und Europameisterschaften wurde ich so zum «Hausmathematiker» für verschiedene Zeitungen und wurde auch immer mal wieder als Gast zu Radio- und Fernsehsendungen eingeladen.

PL: Du bist in der Laufszene bekannt dafür, die genausten Laufzeitberechnungen, egal auf welcher Strecke und egal für welchen Läufer zu machen? Wie geht das?
Roger:
Schaut man sich die Bestzeiten einer Läuferin oder eines Läufers für verschiedene Distanzen an, so ergibt sich immer dasselbe Muster: Der prozentuale Leistungsabfall (gemessen als Zeit pro Kilometer) ist gleich gross, wenn man die Streckendistanz um den gleichen Faktor verlängert, also z.B. von 1 auf 2 km, oder von 5 auf 10 km, etc. Die Höhenmeter lassen sich zudem auf einfache Art und Weise in Zusatzmeter (Höhenmeter hoch) resp. Verkürzung der Strecke (Höhenmeter runter) umrechnen. Kombiniert man dies alles, so kann man den Grundspeed eines Läufers, seine Ermüdung, sowie die Schnelligkeit berghoch und runter aus vergangenen Laufwettkämpfen schätzen und so z.B. die ideale Pace für einen Marathon dieser Person bestimmen. Mir selbst ist es dank einer solchen Berechnung gelungen, einen 2:46er Marathon zu laufen (beide Hälften in 1:23), wobei ich vom ersten Kilometer an die richtige Pace anschlagen hatte und diese bis zur Ziellinie durchziehen konnte. Die 2:46 waren definitiv das Maximum, was in jenem Rennen möglich war, und ohne mein eigenes Berechnungstool hätte ich dieses Potential nicht ausschöpfen können.

PL: Welches ist Dein schönstes Lauf- oder Wettkampf-Erlebnis? Erzähle uns davon?
Roger: Das Erzielen der Marathon-Bestzeit war sehr schön. Noch eindrücklicher war jedoch die Ironman 70.3-Europameisterschaft in Wiesbaden; einerseits, weil ich den abschliessenden Halbmarathon in einer für mich stolzen 1:25er Zeit laufen konnte, andererseits aber vor allem deshalb, weil sich sowohl meine Frau Nicole als auch ich mit unserer Leistung für die WM in Clearwater qualifizieren konnten. Das unvergesslichste Lauferlebnis nahm ich jedoch aus Südafrika mit: Meine Frau und ich nahmen dort als Team an der Erstaustragung eines 4-tägigen Laufabenteuers quer durch üblicherweise nicht zugängliche Naturschutzgebiete teil. Zwischen den Etappen übernachtete man auf einem Campingplatz und sass mit den anderen Läuferinnen und Läufern zusammen. Wir waren praktisch die einzigen Exoten unter lauter südafrikanischen Teilnehmern, waren aber von Anfang an voll integriert in diese sportliche südafrikanische Gemeinschaft. Die Natur und die Begegnung mit den südafrikanischen Leuten sind bis heute unvergessen, auch wenn’s schon wieder über ein Jahrzehnt her ist.

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PL: Hast Du einen unfullfilled Dream oder Projekt und würdest Du uns davon erzählen?
Roger:
Ein Projekt gibt es da tatsächlich. Ob es realisierbar ist, weiss ich heute selbst noch nicht: Spätestens seit Eliud Kipchoges Sub-2-Stunden-Marathon ist wohl vielen Leuten bewusst, dass es geeignetere und weniger geeignete Laufstrecken gibt, um schnelle Zeiten zu laufen. Für Weltrekorde ist z.B. reglementiert, wie viel höher der Start im Vergleich zum Ziel liegen darf (42 Höhenmeter) und dass der Start und das Ziel in Luftdistanz nicht mehr als 21.1 km auseinander liegen dürfen. Hingegen gibt es im Gegensatz zu Sprints auf der Tartanbahn keine Vorgaben, wie stark der Rückenwind sein darf. Um eine möglichst schnelle Marathonstrecke anbieten zu können, wäre es meines Erachtens sinnvoll, auch diesen Aspekt zu berücksichtigen. Ich bin überzeugt, irgendwo auf dieser Welt (eventuell gar in der Schweiz) existiert eine mehr oder weniger flache Runde, die bei starkem Wind zur Hälfte windgeschützt ist (beispielsweise indem sie durch einen Wald führt, oder entlang eines windgeschützten Damms) und zur anderen Hälfte vom Rückenwind profitiert. Gerne würde ich auf einer solchen Strecke einen «Rückenwind-Marathon» anbieten. Ich bin überzeugt, nicht nur Kipchoge könnte auf diese Weise die Marathonstrecke unter 2 Stunden laufen. Falls jemand einen Tipp hat, wo sich eine solche Strecke finden lässt, darf man mich gerne kontaktieren.

PL: Danke für das Gespräch und fröhliche Weihnachten.


Schnellere Pace bei POWERLAB: Neuer Laufsportspezialist Samy Mayer

Laufsport ist unsere Passion und darum sind wir auch besonders stolz, dass wir unsere Beratungs- und Teamkompetenz entscheidend erweitern konnten. Mit Samy Mayer haben wir nicht nur einen herausragenden Langstreckenläufer für unser Team gewonnen, sondern auch einen Laufsportberater, der sich neben seinen sportlichen Fähigkeiten durch Empathie und Offenheit auszeichnet. Gerne stellen wir Dir Samy vor:

PL: Hallo Samy. Wer bist Du? Erzähle uns ein wenig..


Samy: Ich bin der, der auf Abdi’s (Abdi-Salam Ali) Videos zu sehen ist 😂. Meine Leidenschaft für den Laufsport entdeckte ich während meiner Zeit beim Unihockey. Straftraining: 4 grosse Runden rennen machte ich gern, da dies für mich nicht wirklich eine Strafe war sondern eher etwas Entspannendes. Schnell merkte ich, dass ich gute Ausdauer hatte und eine gute Grundschnelligkeit. So dauerte es nicht lange, bis ich beim LC Uster landete. Hier war ich genau richtig, alle teilten die gleiche Leidenschaft. Zusammen zu trainieren und sich gegenseitig zu pushen ist super. Wenn ich mal nicht am Rennen bin, trifft man mich hier ;).

PL: Du bist Läufer. Lieblingsdistanz und warum?

Samy: 10 km, weil 5km zu schnell vorbei sind.

PL: Mit wem würdest Du am liebsten laufen gehen? Warum?

Samy: Am liebsten trainiere ich mit Abdi, es ist schön ihn bei seinem Werdegang zu begleiten. Er hat eine sehr spannende Geschichte und stets ein Lächeln im Gesicht. Seine Lebensfreude steckt einem sofort an. Wenn ich einen Trainingspartner wählen könnte währe es Eliud Kipchoge, er ist ein Vorbild für mich so wie für die meisten Läufer. Seine Gelassenheit und Leichtigkeit, welche er bei den Rennen abrufen kann, ist faszinierend. Ich hoffe, dass sich im kommenden Kenia Camp die Chance ergibt, ihn bei einem Training zu treffen und wertvolle Tipps zu bekommen.

PL: Wie sieht Dein Lieblingslaufschuh aus, den es noch nicht auf dem Markt gibt?

Samy: Wetter-anpassendes wechselndes Upper Material. Wechselbare Laufsohle, sodass man einen Schuh für jegliche Beschaffenheit hat. Zudem wäre im Schuh ein Chip integriert, um wichtige Auswertungen zu bekommen wie Schrittlänge, Kadenz, Bodenkontaktzeit.

PL: Wo liegt Deine Lieblingslaufstrecke? Warum magst Du diese speziell gerne?

Samy: St. Moritz nach Silvaplana laufe ich am liebsten am Morgen, man hat eine traumhafte Aussicht die es sonst nirgends gibt.

PL: Was ist aus Deiner Sicht bei der Wahl eines Laufschuhs am wichtigsten?

Samy: Die Passform.

PL: Erzähle uns von Deinem schönsten Lauferlebnis…

Samy: Ich selbst warte noch auf ein Highlight, da ich die letzten 2 Jahre verletzungsbedingt nicht in Form war. Darum ist es umso schöner, bei besonderen Momente von Teamkollegen dabei zu sein. Als Abdi beim 10K in Valencia zum ersten mal die 30 Minuten Barriere durchbrochen hat, war das sehr eindrücklich. Ein weiterer besonderer Moment war, als Zerei (Mezngi Zerei KBROM) im Olympia Stadion sich im 10‘000m lauf als Vize-Europameister küren durfte.

Chatting nach einer Trainingseinheit, 400 m Bahn St. Moritz

PL: Würdest Du Deinen „unfullfilled Dream“ zum Thema Laufen mit uns teilen?

Samy: Eines Tages die Schweiz an einem Gross-Event zu vertreten. Im besten Fall gemeinsam mit meinem Trainingskollegen Abdi. Laufen, schnell laufen, ohne Verletzung auf internationaler Bühne und somit von Event zu Event die Welt bereisen. Durch die Siegesprämien und Sponsoren vom Sport leben zu können. Im Sommer wäre mein Trainingsplatz im schönen St. Moritz und wenn es bei uns kalt wird und die Strasse mit Schnee bedeckt sind, in Kenia oder dem Hochgebirge Kolumbiens. Mal schauen, ob es nur ein unfullfilled Dream ist…


Stolz stellen wir vor: Roberto Sanchez neu bei POWERLAB

POWERLAB versteht sich als Hub für Ausdauersport. Wir sind laufend bedarf unser Angebot im Bereich Laufen, Cycling, Gesundheit, Service, Café zu hinterfragen und zu verbessern. Mit der Integration von Cyclingexperience bauen wir unsere Marktposition im Cycling nachhaltig aus.

PL: Hallo Roberto. Wir freuen uns sehr auf Dich. Erzähle uns ein wenig von Dir, z, B. mit wem fährst Du am liebsten Rad?

Roberto: Das ist schwer zu beantworten, denn was ich am Radsport liebe, ist die Möglichkeit, mit mehr Leuten zu fahren, aber ich würde sagen, mit den Jungs von meinem Team Cycling Experience oder meinem guten Freund Marco Hefti. Mit ihnen gibt es keinen Mangel an guten Gesprächen und Beinschmerzen.

PL: Welches ist Deine liebste Strecke? Würdest Du diese mit uns teilen?

Roberto: Ich denke da an jede Strecke mit langen Bergpässen auf dem Rennrad oder mit guten Trails auf dem MTB In meiner Heimat Valencia. Und dann die Strecken durch den Naturpark Calderona.

PL: Was glaubst Du ist im Moment wichtig, um in diesem Marktsegment erfolgreich zu sein?

Roberto: Ich glaube, dass in der heutigen Zeit jeder online Equipment kaufen kann. Das Wichtigste für mich ist der persönliche Service und die Aufmerksamkeit für jeden einzelnen Kunden. Als Spezialist für Bikefittings, Mechaniker und Coach glaube ich, dass ich vielen Radfahrern helfen kann, ihre Ziele zu erreichen.

PL: Würdest Du Dein grösstes sportliches Hightlight mit uns teilen?

Roberto: Ich denke, mein grösster sportlicher Erfolg, abgesehen von einigen guten Platzierungen bei lokalen Rennen, ist, dass ich immer noch die gleiche Leidenschaft und Motivation habe, zu trainieren und Rad zu fahren, sei es auf der Strasse, auf dem MTB, Gravel oder Cyclocross.

PL: Ab wann können unsere Kunden Dich persönlich bei uns im Shop begrüssen?

Roberto: Ich freue mich darauf, ab August alle Kunden zu begrüssen und zu unterstützen.

PL: Ein paar Worte zu Cyclingexperience@POWERLAB, auf was dürfen wir uns freuen?

Was ich in das Projekt Cyling Experience und POWERLAB einbringen kann, ist ein motivierter und gebildeter Mensch mit 20 Jahren Erfahrung in der Branche, der sich jeden Tag darüber freut, seine Leidenschaft zum Beruf gemacht zu haben. Ich bin ein echter Cycling-Freak😉

PL: Vielen Dank lieber Roberto. Wir freuen uns sehr auf Dich und auf die ersten Ausfahrten mit Dir.


Caspar Coppetti im Interview

Wir von POWERLAB mögen das leichte, direkte Laufgefühl der On Laufschuhe. Wir freuen uns über den Erfolg dieser Schweizer Laufsportfirma und hatten die Gelegenheit, Caspar Coppetti,  Unternehmer, Innovator und Läufer ein paar Fragen zu stellen.

PL: Hallo Caspar. Danke für dieses von Läufer-zu-Läufer-Interview. Wie sieht Dein Alltag aus? Wann stehst Du auf? Wie oft Läufst Du? Welches ist Dein Lieblingsschuh und warum?

Caspar: Mein Alltag unterscheidet sich ziemlich, je nachdem ich zu Hause bin oder unterwegs in unseren Märkten. Zu Hause laufe ich meistens über den Mittag, bei uns im Engadin im Winter auch sehr gerne mit den Langlaufskis. Auf Reisen falle ich jeweils regelmässig aus dem Bett und direkt in die Laufschuhe, das ist für mich die beste Art, einen Ort kennenzulernen und den Jetlag zu bekämpfen. Ich laufe oft irgend einen Prototypen der zukünftigen Modelle, an denen wir mit unseren Teams arbeiten.

PL: Laufsport ist ja nicht nur Laufen, es geht um Material, Biomechanik, Umwelt, Transportwege, Individualität, Konsum, Nachhaltigkeit, um nur einige Stichworte zu nennen. Wo siehst Du die grossen Entwicklungsfelder im Laufsport? Heute in 5 Jahren?

Caspar: Am meisten passiert aktuell bei den Materialien: wie leicht können die Dämpfungsschäume sein, und wieviel Energie geben sie zurück? Bei On haben wir viel Know-how, wie wir nicht nur mehr oder weniger Schaum unter den Fuss packen, sondern auch wie wir unsere Dämpfungselemente konstruieren, um das Laufen wie auf Wolken zu ermöglichen. Hier haben wir noch viele Ideen im Köcher. Wo die grösste Herausforderung für die Industrie liegt, ist die Nachhaltigkeit. Aktuell verarbeiten praktisch alle Erdöl zu Kunstoffen, die nicht rezykliert werden. Hier gehen wir mit Produkten wie Cyclon voran, in dem wir pflanzenbasierte und zirkuläre Materialien verwenden.

“ Ich suche noch immer nach dem perfekten Trail, der mir beim Laufen ein ähnliches Gefühl gibt wie mit dem Mountainbike auf dem Flow-Trail.“

Caspar Coppetti

PL: Wann bist Du das letzte Mal mit einem Entscheid total danebengelegen?

Caspar: Oh, das kommt immer wieder einmal vor. Ich versuche, mich selber nicht zu ernst zu nehmen und erlaube es mir auch, meine Meinung weiterzuentwickeln, das heisst aus Situationen oder von anderen Menschen zu lernen.

PL: Würdest Du Deinen „unfullfilled Dream“ zum Thema Laufen mit uns teilen?

Caspar: Ich suche noch immer nach dem perfekten Trail, der mir beim Laufen ein ähnliches Gefühl gibt wie mit dem Mountainbike auf dem Flow-Trail. In der Nähe unseres Hauses hat es einen Weg am Fluss, der sehr nahe kommt, aber er ist zu kurz…

Caspar Coppetti auf der Suche nach dem perfekten Trail.

PL: Wie sieht der Schuh aus, mit welchem ein regulärer Sub 2-Marathon gelaufen wird?

Caspar: Er hat hoffentlich ein On-Logo drauf!

PL: Beschreibe Dein schönstes Lauferlebnis?

Caspar: Frühmorgens in den Hügeln oberhalb von Laguna Beach, wenn die Luft noch frisch ist vom kalten Pazifik, mit Blick aufs Meer und dem Duft von Eukalyptus in der Nase.

PL: Wo liegt Deine Lieblings-Laufstrecke? Warum ist diese Deine Lieblingslaufstrecke?

Caspar: Am Hudson River in New York.

PL: Wer wäre Dein Lieblings-Longrun-Partner, mit dem Du noch nie gelaufen bist? Warum?

Caspar: Jemand, mit dem ich spannende Gespräche führen kann und der oder die nicht immer einen halben Schritt vor mir läuft. Malcolm Gladwell ist ein begeisterter On-Läufer, mit ihm wäre es sicher spannend.

PL: Für wen möchtest Du gerne noch den perfekten Laufschuh entwickeln?

Caspar: Für meine Frau Kathrin.

PL. Vielen Dank für dieses Interview.


Interview mit Doris Macsenti zu Intervall-Hypoxie-Hyperoxie-Therapie (IHHT)

2. Februar 2022

«Die IHHT unterstützt den Stoffwechsel perfekt»

Doris Macsenti (57) ist vom Intervall-Hypoxie-Hyperoxie-Training (IHHT) durch und durch überzeugt. Seit sechs Jahren absolviert die Zürcher Duathletin regelmässig das kontinuierliche Sauerstoff-Training.

Warum hast Du Dich für die IHHT entschieden?

Die IHHT-Wirkungsweise hat mich überzeugt: die Mitochondrien, also die kleinen Kraftwerke jeder Zelle, werden durch das Höhentraining leistungsstärker. Das hat positive Effekte auf gesamten Organismus. Inzwischen muss man zum Glück kein Raumfahrer oder Spitzensportler mehr sein, um so trainieren zu können. Für sie wurde die IHHT ja ursprünglich entwickelt.

So entspannt liegt Doris während der Session auf der Liege.

Doris während einer IHHT-Session, die zwischen 30 und 40 Minuten dauert.

Wie läuft die Therapie konkret ab?

Ich liege entspannt auf einem Liegesessel und atme über eine spezielle Maske in Intervallen Luft mit wenig und Luft mit viel Sauerstoff ein und aus. Es ist also kein anstrengendes körperliches Training, sondern wirkt mental zunächst einmal sehr entspannend. Da ich der IHHT schon seit sechs Jahren treu bin, absolviere ich kürze 25 Minuten-Trainings. Die Behandlung ist sehr individuell und wird je nach Verlauf entsprechend angepasst.

Wie reagiert Dein Körper auf die IHHT?

Die Sauerstoffaufnahme meiner Zellen hat sich deutlich verbessert. Das zeigen auch die regelmässigen Leistungstests. Ich fühle mich frischer und weniger gestresst. Ausserdem schlafe ich besser und mein Körper regeneriert auch nach einem härteren Lauf- oder Velotraining schneller. Die Zeit, die ich mir dafür nehme, tut mir extrem gut und ist auch meine Art der Selbstfürsorge. Alles in allem also: Das Training gut mir sehr gut. Es sollten mehr Menschen dieses «Megatool» kennen und nutzen.

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